Schwerpunktthema

Der Kongress widmet sich neben allen anderen Themen im weiten Feld der Gewalt- und Kriminalprävention dem Schwerpunktthema „Sicherheit im Wandel“

Sicherheit ist ein zentraler Begriff sowie Referenzpunkt in der Gewalt- und Kriminalprävention. Doch auch wenn in diesem Begriff ein Gefühl von Stabilität und Konstanz mitschwingt, ist feststellbar, dass sich sowohl die Bedeutung des Sicherheitsbegriffes als auch die Aufgaben zur Erlangung von Sicherheit in erheblichem Wandel befinden. Veränderungen finden zudem in Bezug auf die Frage der Zuständigkeiten für die Herstellung der Sicherheit von Individuen und Gesellschaft statt.

Veränderungen in den Sicherheitsauffassungen und -anforderungen entstehen u.a. durch gesellschaftliche und demografische Prozesse, die aktuellen Krisen sowie technische Entwicklungen. Insbesondere die digitalen Räume lassen neue Kriminalitätsphänomene und Tatgelegenheiten entstehen. Die Unterscheidung in objektive und subjektive Sicherheit, sowie die Erkenntnis, dass diese beiden Facetten nicht deckungsgleich sind, ist inzwischen gängig. Deutlich wird, dass der Begriff der Sicherheit – so wie alle Wertebegriffe – „sozial konstruiert“ ist. Der Deutsche Präventionstag wird daher im Rahmen des 29. Jahreskongress analysieren, wie Sicherheit gegenwärtig gefasst wird und worin die wesentlichen aktuellen Herausforderungen bestehen.

Wissenschaftliche Stellungnahmen zum Schwerpunktthema

Bereits im Vorfeld des Kongresses ist eine wissenschaftliche Begleitschrift (Gutachten/Expertisen) erstellt und nun aktuell im April 2024 veröffentlicht worden. Konzept und Koordination erfolgte durch Prof. Dr. Gina Rosa Wollinger. Die Begleitschrift umfasst neben der Einführung durch Frau Prof. Dr. Wollinger vier thematische Expertisen:

  • Dr. Kristin Weber & Prof. Dr. Frank Asbrock, Zentrum für kriminologische Forschung Sachsen:
    Sicherheit und Kriminalität im Wandel: Eine kritische Betrachtung aktueller Entwicklungen
  • Prof. Dr. Stefanie Kemme, Jasper Bendler & Dr. Jens Struck, Universität Münster:
    Subjektive Sicherheit – Ein Überblick über Konzeptualisierungen, Forschungsstand und Impulse für die Prävention
  • Prof. Dr. Christopher Daase, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung:
    Sicherheitsdiskurse
  • Benjamin Derin & Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Goethe-Universität Frankfurt:
    Akteur:innen der Sicherheit – Entwicklung und Schattenseiten der Polizei und Alternativen dazu

Die wissenschaftliche Begleitschrift wird als PDF kostenlos zur Verfügung gestellt: Download