Prävinarreihe in Kooperation mit DEFUS (Februar bis Dezember 2017)

Das Deutsch-Europäische Forum für urbane Sicherheit (DEFUS) und das Institut für angewandte Präventionsforschung des Deutschen Präventionstages (dpt-i) bieten gemeinsam eine Prävinarreihe an, die die unterschiedlichen Facetten des Themenkomplexes Extremismus und Radikalisierung beleuchten. Die Prävinarreihe ist Teil des europaweiten Projekts LIAISE 2 (Local Institutions Against Extremism) und wird mit Mitteln aus der EU finanziert.

Im Bereich der Prävention von extremistischen Einstellungen und Verhaltensweisen sowie bei Ansätzen zur De-Radikalisierung sind ein sensibler Umgang und gute Kenntnis der begrifflichen Unterschiede von großer Relevanz. Außerdem besteht ein großes Interesse an einem Austausch zu möglichen Gegenstrategien. Mit der Prävinarreihe wollen DEFUS und das dpt-i den Wissensstand bei den Akteuren der Extremismusprävention vertiefen und damit die Qualität in der Präventionsarbeit erhöhen. Zielgruppe sind Fachkräfte und Angestellte der Kommunen, die in ihrem Arbeitsalltag mit dem Themenkomplex des Extremismus und der Radikalisierung konfrontiert sind.

 


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Referent: Mustafa Doymus

Inhalt: Terroranschläge mit islamistischem Hintergrund werden teilweise auch von Personen mit einer (klein)kriminellen Vergangenheit ausgeübt. Die Betrachtung der Biografien zeigt, dass während der Verbüßung von Haftstrafen gerade in den Justizvollzugsanstalten über den Einfluss von Mithäftlingen Radikalisierungsverläufe verstärkt oder sogar erst eingeleitet werden. Das letzte Prävinar in der Reihe extremistische Radikalisierung gibt einen Überblick über die Situation in deutschen Justizvollzugsanstalten und geht der Frage nach, wie der Justizvollzug sowohl zur De-Radikalisierung als auch zur Prävention von Radikalisierung beitragen kann.
 


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Referent/innen: Alexander Ritzmann und Julia Ebner

Inhalt: Soziale Medien sind heute ein fester Bestandteil des Lebens von vielen Menschen. Informationen sind kein Gut von Zeitungen, Radio und Fernsehen mehr. Sie fließen über Facebook, werden über Twitter und WhatsApp rasend schnell verbreitet und über Youtube mit bewegten Bildern unterlegt – jeder hat von fast überall Zugriff und kann selbst Nachrichten verbreiten. Auch Extremisten nutzen soziale Medien, um für sich zu werben und junge Menschen zu radikalisieren. Welche Rolle Soziale Medien bei der Radikalisierung spielen und wie sie auch von Kommunen für die Prävention von Extremismus genutzt werden können beleuchten Alexander Ritzmann (European Foundation for Democracy, Co-Vorsitzender der RAN working group on communication and narratives) und Julia Ebner (Institute for Strategic Dialogue).

 


Referent/innen: Götz Nordbruch und Diana Schubert

Inhalt: In der Extremismusprävention ist die Arbeit mit gefährdeten Kindern und Jugendlichen von besonderer Bedeutung. Dabei sollten die Präventionsansätze eventuelle Unterschiede bei männlichen und weiblichen Radikalisierungsverläufen berücksichtigen. In dem 6. Prävinar der Reihe berichteten zwei Präventionspraktiker von ihrer Arbeit mit gefährdeten Jugendlichen und thematisierten, wie sie gefährdete Mädchen und Jungen erreichen und ansprechen.

 



 

Referent/innen: Janusz Biene und Hatice Durmaz

Inhalt: Die Entstehungsbedingungen für Radikalisierung finden sich in unserer Gesellschaft. Es gibt eine wachsende Anzahl von Angeboten im Bereich der Prävention, sowohl von staatlicher als auch von zivilgesellschaftlicher Seite, die diese Entstehungsbedingungen adressieren und abbauen. Neben der Deradikalisierungsarbeit mit bereits radikalisierten Jugendlichen ist ein ganzheitlicher Präventionsansatz wichtig, der von Angeboten der Demokratiearbeit mit Jugendlichen über Fortbildung von Fachkräften bis zu Beratungsangeboten für Jugendliche und Familien reicht. Im Prävinar stellen zwei Praktiker konkrete Präventionsansätze aus dem Kreise Offenbach und aus Nordrhein-Westfalen vor.

 


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Referenten: Prof. Dr. Marc Coester und Sebastian Ramnitz

Inhalt: Nicht erst seit dem Aufkommen rechtspopulistischer Bewegungen in Deutschland, Europa und der Welt werden das Ausmaß und die Zusammenhänge von rechtsextremen Einstellungsmustern in der Mitte der Gesellschaft erforscht. Gerade die Zahlen der sogenannten Mitte-Studien und zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zeigen hierbei interessante Verläufe und Beziehungen auf. Gleichzeitig stellt sich kommunal immer wieder die Frage, wie mit Versammlungen oder Agitationen entsprechender „gemäßigter“ Gruppen umgegangen werden kann und soll.

 


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Referent/innen: Prof. Dr. Susanne Schröter und Frank Buchheit

Inhalt: Der Kontakt zum Islam genauso wie zu extremistischen, islamistischen Gruppierungen, findet insbesondere in den Kommunen vor Ort statt. Dass dabei mitunter die Grenzen zwischen friedlichem Islam und radikalen Strömungen in der Diskussion verwischen, ist wenig förderlich für friedliches Zusammenleben. Trotzdem oder gerade deswegen sollten Kommunen in der Lage sein, eindeutige Kriterien zur Bestimmung und zur Analyse entsprechender islamistischer Gruppen zu kennen und gleichzeitig unterschiedliche Formen und Möglichkeiten im Austausch mit dem Islam zu diskutieren.

 


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Referenten: Dr. phil. Menno Preuschaft und Thomas Mücke

Inhalt: Als aktuellste Erscheinungsform des Extremismus steht der Islamismus in der gesamtgesellschaftlichen Diskussion im Vordergrund. Dabei werden zum einen die Begriffe häufig ungenau verwendet, wodurch klare Vorstellungen über das Phänomen unmöglich erscheinen. Zum anderen werden Radikalisierungsverläufe oftmals sehr pauschal mit vermeintlich religiösen Motiven erklärt. Beides – die Definition und Abgrenzung wichtiger Begriffe und Kenntnisse über Radikalisierungsverläufe in diesem Bereich – wurden in diesem Prävinar thematisiert.

 


Zur Aufzeichnung

Referent: Prof. Dr. Andreas Beelmann

Inhalt: In dem Eröffnungs-Prävinar führte Prof. Dr. Beelmann in die wichtigsten Begriffe und Konzepte im Bereich Extremismus, Radikalisierung und Prävention ein. Die Begriffsgenauigkeit ist für eine zielführende Diskussion und insbesondere auch als Grundlage für erfolgreiche Präventionsmaßnahmen wichtig. Neben den Begrifflichkeiten ging Prof. Dr. Beelmann auf die psychologischen Grundlagen von Radikalisierung ein und legte Ansatzpunkte für die Prävention dar.